Lexikon ROI (Return on Investment)

ROI (Return on Investment)

Was ist der ROI (Return on Investment)?

Der ROI (Return on Investment) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Er gibt Aufschluss darüber, welche Rendite ein Unternehmen oder eine einzelne Investition erzielt. Dazu werden eingesetztes Kapital (Investment) und erzielter Gewinn (Return) in ein prozentuales Verhältnis gesetzt.
Lesedauer: 6:10 min

Was drückt der ROI (Return on Investment) aus?

Als unternehmerische Kennzahl bzw. Rechengröße drückt der ROI (Return on Investment) aus, wann sich eine Investition lohnt bzw. ob sie rentabel ist. Teils wird der ROI auch Kapitalverzinsung, Rentabilität oder Kapitalrendite genannt. Im Kern geht es jedoch stets um dieselben Fragestellungen:

  • Wie rentabel waren Investitionen der Vergangenheit?
  • Wie rentabel könnten zukünftige Investitionen sein?

Somit ist der Return on Investment ein Indikator für die Performance von Unternehmen, bestimmten Unternehmensbereichen oder einzelnen Investitionen.

Wie berechnet man den ROI? (ROI-Formel)

Der ROI stammt ursprünglich aus dem Chemiekonzern Du Pont. Nach dessen Definition lautet die ROI-Formel (mathematische Definition des Return on Investment) wie folgt:

ROI = Umsatzrendite x Kapitalrendite

Die Umsatzrendite wird wie folgt berechnet:

Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz

Für die Berechnung der Kapitalrendite benötigt man folgende Formel:

Kapitalrendite = Umsatzrendite / Kapitalumschlag

Um wiederum den Kapitalumschlag zu erhalten, muss der Umsatz durch das Gesamtkapital geteilt werden:

Kapitalumschlag = Umsatz / Gesamtkapital

Alternativ lässt sich die Rentabilität einer Investition mit folgender Berechnung ermitteln:

ROI = Gewinn / Gesamtkapital x 100

Beide Wege der ROI-Berechnung führen zum selben Ergebnis.

ROI berechnen – Beispiel

Gehen wir von folgender, vereinfachter Sachlage aus: Ein Unternehmen investiert 100.000 Euro in Marketingmaßnahmen, um neue Kunden zu gewinnen. Durch diese Maßnahme erwirtschaftet das Unternehmen einen zusätzlichen Umsatz von 120.000 Euro.

Das eingesetzte Kapital beträgt in diesem Fall also 100.000 Euro, der hierdurch generierte Umsatz 120.000 Euro. Der Gewinn (Umsatz – Kosten = Gewinn) liegt bei einem Wert von 20.000 Euro. Nun werden diese Werte in die oben genannte ROI-Formel eingesetzt:

ROI = Umsatzrendite x Kapitalrendite

ROI = Gewinn / Umsatz x Umsatz / investiertes kapital

ROI = 20.000€ / 120.000€ x 120.000€ / 100.000€

Das Ergebnis der Berechnung: Pro investiertem Euro erzielt das Unternehmen 0,20 Euro Gewinn. Das entspricht einem Return on Investment (ROI) von 2 beziehungsweise 20 Prozent.

Selbstverständlich ist das Verhältnis zwischen Investition und Gewinn in der Praxis nicht in jedem Fall so klar wie in diesem Beispiel. Oft ist die Sachlage komplexer, wodurch Zusammenhänge zwischen Kosten und Nutzen häufig nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. Teils lassen sich beispielsweise die Verwaltungskosten (Gemeinkosten) oder andere Kostenarten eines Unternehmens nicht eindeutig einer Investition zurechnen. Es gilt daher die Faustregel: Je höher der Einfluss allgemeiner oder indirekter Kosten, desto geringer die Verlässlichkeit des ROI als Rentabilitätskennzahl.

Was ist ein guter ROI?

Wann der ROI eines Unternehmens als gut bezeichnet werden kann, lässt sich pauschal nicht definieren. Allerdings gibt es bestimmte Branchenwerte, die Unternehmer als Benchmark nutzen können. Allgemein liegt der Return on Invest eines traditionellen Unternehmens mit stabiler Geschäftsentwicklung niedriger als in Wachstumsbranchen mit höheren Investitionen und Risiken. Bezogen auf das Gesamtunternehmen kann der Wert in letzterem Sektor durchaus im Bereich von 15 bis 25 Prozent liegen. Bei Traditionsunternehmen bewegt er sich eher in einer Bandbreite von 7 bis 10 Prozent.

Autor Ertan Özdil

Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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