Lagerumschlagshäufigkeit
Was ist die Lagerumschlagshäufigkeit?
Welche Bedeutung hat die Lagerumschlagshäufigkeit?
Für Unternehmen, die Lagerhaltung betreiben, ist die Lagerumschlagshäufigkeit eine maßgebliche Kennzahl. Sie gibt an, welchen Beitrag das Lager zum erzielten Betriebsergebnis leistet, und stellt die Grundlage für die Steuerung und Optimierung der Bestände dar.
Lagerbestände binden Kapital und reduzieren die Liquidität des Unternehmens. Aus diesem Grund ist es für alle vorratsintensive Produktions- und für Handelsunternehmen elementar, die Lagerumschlagshäufigkeit zu überwachen und durch gezielte Maßnahmen zu optimieren. Die Lagerumschlagshäufigkeit kann hierzu auch als Produktivitätskennzahl – bezogen auf den Produktionsfaktor Kapital – interpretiert werden und gibt, insbesondere im zeitlichen Verlauf, Auskunft über die Wirksamkeit von eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen.
Berechnung der Lagerumschlagshäufigkeit
Die Lagerumschlagshäufigkeit stellt das Verhältnis von Abgängen im Lager zum durchschnittlichen Lagerbestand dar. Sie wird mit folgender Formel errechnet:
Lagerumschlagshäufigkeit = Abgänge (Stück) / durchschnittlicher Lagerbestand (Stück)
Lagerumschlagshäufigkeit = Wareneinsatz (EUR) / durchschnittlicher Lagerbestand zu Einstandspreisen (EUR)
Lagerumschlagshäufigkeit = Jahresumsatz (EUR) / durchschnittlicher Lagerbestand (EUR)
Der durchschnittliche Bestand kann sich dabei sowohl auf alle Güter im Lager als auch auf einzelne Produkte oder Produktgruppen beziehen.
Ein Wert von 1,0 bedeutet, dass im gewählten Betrachtungszeitraum der gesamte Lagerbestand einmal an Kunden abgesetzt oder von der Produktion abgerufen wurde. Liegt die Umschlagshäufigkeit unter 1,0, wurde nur ein Teil des betrachteten Bestandes abgesetzt.
Wie lässt sich die Lagerumschlagshäufigkeit optimieren?
Eine höhere Umschlagshäufigkeit im Lager ist mit einer verringerten Kapitalbindung und damit einer höheren Liquidität verbunden. Zudem verbessert eine hohe Umschlagshäufigkeit Rentabilität und Gewinn, denn die Fixkosten für Lagerhaltung und Logistik können so auf eine größere Anzahl Kostenträger (Produkte, Güter etc.) umgelegt werden.
Um den Lagerumschlag zu erhöhen, stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:
- Verringerung des Lagerbestandes, z. B. durch das Absenken des Mindest- oder Sicherheitsbestandes von Artikeln und Gütern, deren Lagerumschlag unter 1,0 (oder einem anderen im Unternehmenskontext sinnvollen Grenzwert) liegt.
- Verkürzung der Wiederbeschaffungszeit durch die Auswahl neuer/weiterer Lieferanten.
- Sortimentsoptimierungen und -bereinigungen, um zusätzliche Kunden für die angebotene Ware zu gewinnen und den Absatz zu erhöhen.
- In der Produktion kann zudem bei bestimmten Teilen/Produktgruppen auf eigene Lagerhaltung verzichtet und stattdessen auf eine Just-in-time-Versorgung umgestellt werden. Hierbei übernimmt ein Dienstleister die Aufgabe der Lagerung der zu liefernden Artikel und liefert diese bedarfsgerecht zum benötigten Zeitpunkt in die Produktion, wo sie direkt verbraucht werden können.
Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.
Ähnliche Beiträge
Inhaltsverzeichnis
Haftungsausschluss
Die Inhalte der Artikel sind als unverbindliche Informationen und Hinweise zu verstehen. Die weclapp GmbH übernimmt keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit der Angaben.
Melde dich für unseren Newsletter an, um über neue Funktionen und Angebote auf dem Laufenden zu bleiben.
Endlich richtig professionell.
Wissenswertes
Kontakt
Friedrich-Ebert-Str. 28
97318 Kitzingen
Deutschland