Gewinnschwelle
Was versteht man unter Gewinnschwelle?
Wie wird die Gewinnschwelle berechnet?
Um die Gewinnschwelle exakt berechnen zu können, müssen die dabei berücksichtigten Kosten zunächst in Fixkosten und variable Kosten aufgeteilt werden:
Fixkosten sind Kosten, die unabhängig von der Leistungserbringung anfallen, also z. B. die Miete oder Anschaffungskosten für eine Maschine.
Variable Kosten sind Kosten, die für die Herstellung anfallen und deren Höhe direkt von der Beschäftigung und Produktionsmenge beeinflusst wird, also z. B. Materialeinzelkosten oder anteilige Personalkosten.
Zudem müssen zur Berechnung der Gewinnschwelle die Erlöse ermittelt werden, die sich mit der einfachen Formel „Anzahl * Verkaufspreis“ berechnen lassen.
Werden vom Erlös pro Stück die Kosten pro Stück abgezogen, ergibt sich rechnerisch der sogenannte Deckungsbeitrag. Dieser stellt den Anteil an den Erlösen pro Stück dar, der einen Beitrag zur Deckung der Fixkosten leistet. Ist der Deckungsbeitrag negativ, bedeutet das in der Praxis, dass diese Produkte nicht einmal dazu beitragen, die Fixkosten zu decken (die auch ohne unternehmerische Aktivitäten vorhanden sind). Sie erhöhen also den Verlust des Unternehmens und sollten daher entweder aus dem Sortiment genommen oder durch geeignete Maßnahmen (zum Beispiel Erhöhung des Verkaufspreises und/oder Verringerung der Fertigungskosten) profitabilisiert werden.
Um die Gewinnschwelle oder den Break-Even-Point zu ermitteln, müssen die drei Werte in folgende Formel eingesetzt werden:
Gewinnschwelle = Fixkosten in € / (Verkaufspreis in € – variable Stückkosten in €)
Oder, vereinfacht ausgedrückt:
Gewinnschwelle = Fixkosten in € / Deckungsbeitrag in €
Das Ergebnis gibt an, bei welcher Menge der zum eingesetzten Preis verkauften Artikel die Gewinnschwelle gerade eben erreicht wird. Bis zu diesem Punkt reichen die erwirtschafteten Deckungsbeiträge des Artikels nicht aus, um die Fixkosten zu decken, während jedes darüberhinausgehende Stück nicht nur mehr Umsatz, sondern Gewinn erzielt.
Häufig wird die Gewinnschwellenanalyse genutzt, um Entscheidungen über Investitionen oder Veränderungen im Produktsortiment faktenbasiert zu treffen. Daher wird eine solche Analyse vor allem im Controlling genutzt, um z. B. aus mehreren möglichen Szenarien das wirtschaftlichste zu ermitteln oder den Mindestpreis für ein neues Produkt festzulegen.
Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.
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