Lexikon Finanzbuchhaltung

Finanzbuchhaltung

Was ist Finanzbuchhaltung?

Die Finanzbuchhaltung (FiBu) gehört zum Rechnungswesen von Unternehmen. Sie hat die Aufgabe, alle betrieblichen Vorgänge zu erfassen, die zu einem Zahlungsstrom führen. Dies sind Aufwendungen (Ausgaben) und Erträge (Einnahmen).
Lesedauer: 2:13 min

Was ist der Unterschied zwischen Buchhaltung und Finanzbuchhaltung?

Die Buchhaltung ist eine Abteilung in Unternehmen, die sich um die sogenannte Buchführung (geordnete Aufzeichnung von Geschäftsvorgängen auf Basis von Belegen) kümmert. In der Buchhaltung sorgen Buchhalter dafür, dass alle vermögensbezogenen Geschäftsvorfälle dokumentiert und analysiert werden. Die Finanzbuchhaltung (kurz FiBu) ist einer von mehreren Teilbereichen der Buchhaltung. Weitere Teilbereiche sind beispielsweise die Debitorenbuchhaltung, die Kreditorenbuchhaltung und die Anlagenbuchhaltung.

Welche Aufgaben hat die Finanzbuchhaltung?

Die Finanzbuchhaltung hat die Aufgabe, das finanzielle Ergebnis eines Unternehmens zu ermitteln. Ebenso dokumentiert sie die Vermögensverhältnisse und deren Veränderungen. Zu diesen Zwecken erfassen Finanzbuchhalter mit den gängigen Mitteln der Buchführung jeden vermögensrelevanten Geschäftsvorfall nach folgenden Kriterien:

  • chronologische Reihenfolge
  • sachliche Ordnung (Verbuchung auf korrekte Konten im Rechnungswesen)

Insbesondere beantwortet die FiBu durch ihre Tätigkeit die Frage, wie viel Gewinn oder Verlust das Unternehmen in einer bestimmten Rechnungsperiode gemacht hat. Hierfür schließt sie zum Ende einer Periode (Monat, Quartal oder Jahr) ihre Konten ab und fertigt eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) an. Weiterhin erstellt sie eine Bilanz. Zusammen bilden beide Komponenten auch den Jahresabschluss, aus dem die wirtschaftliche Gesamtsituation und die Steuerschuld von Unternehmen hervorgehen.

Wie wichtig ist die Finanzbuchhaltung?

Die Finanzbuchhaltung ist aus mehreren Gründen wichtig für Unternehmen: Zunächst informiert sie Geschäftsführer, Manager, Führungskräfte und vor allem Anteilseigner sowie Gläubiger über die wirtschaftliche Situation sowie über den Gewinn und Verlust. Da sich die Informationen in erster Linie nach außen richten, wird die FiBu auch externes Rechnungswesen genannt. Sie hat jedoch auch hohe Relevanz für die Steuerberechnung und Steuerprüfungen durch Wirtschaftsprüfer. Eine saubere Buchhaltung und korrekte Verwahrung der Unterlagen muss deshalb sichergestellt sein.

Wer ist zur Finanzbuchhaltung verpflichtet?

Grundsätzlich ist in Deutschland jedes Unternehmen und jede unternehmerisch tätige Person zu einer ordentlichen Buchführung verpflichtet. Nach welchen Regeln und wie detailliert die Buchhaltung erfolgen muss, hängt jedoch von der Art und der Größe des Unternehmens ab. Deutlich wird dies anhand folgender Aufstellung:

Art/Größe des UnternehmensArt der Buchführung
Kleinunternehmer, Freelancer, Selbstständige und kleine Unternehmen (weniger als 60.000 Euro Gewinn oder weniger als 600.000 Euro Umsatz)keine Pflicht zur Buchführung mit GuV, Gewinnermittlung über die vereinfachte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
Alle Unternehmen über 60.000 Euro Gewinn oder über 600.000 Euro Umsatz sowie Gesellschaften mit der Rechtsform KG, OHG, AG,GmbH und GmbH & Co. KG)Pflicht zur sogenannten doppelten Buchführung inklusive Erstellung von Jahresabschluss und Bilanz

Was ist der Unterschied zwischen Betriebsbuchhaltung und FiBu?

Die Finanzbuchhaltung, wie schon oben beschrieben, ist ein Teil des Unternehmensrechnungswesens, der sich auf die Erfassung und Dokumentation von finanziellen Informationen konzentriert, um eine Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung (GUV) zu erstellen. Ihr Hauptziel ist die Bereitstellung von Informationen über die finanzielle Situation eines Unternehmens für externe Interessengruppen.

Die Betriebsbuchhaltung hingegen ist ein Teil der betrieblichen Buchführung und konzentriert sich auf die Erfassung und Analyse von Kosten und Einnahmen innerhalb des Unternehmens. Sie ist eher auf die internen Aufgaben ausgerichtet und hilft bei der Steuerung der betrieblichen Prozesse, indem sie detaillierte Informationen über betriebliche Konten, Debitorenbuchhaltung, Kosten und andere betriebliche Aspekte liefert.

Wie hat sich die Finanzbuchhaltung im Unternehmen durch die Software Nutzung verändert?

Die Nutzung von Software hat die Finanzbuchhaltung im Unternehmen erheblich verändert, und zwar in mehreren wichtigen Aspekten:

  1. Automatisierung: Die manuelle Dateneingabe und Buchführung wurden durch Buchhaltungssoftware automatisiert. Das reduziert Fehler, spart wertvolle Zeit und erhöht die Effizienz.
  2. Echtzeit-Daten: eine Software ermöglicht den Zugriff auf Finanzdaten in Echtzeit. Das bedeutet, dass Unternehmen jederzeit aktuelle Informationen über ihre finanzielle Situation haben, was bei Entscheidungsprozessen und der Steuerung des Geschäfts äußerst hilfreich ist.
  3. Compliance: Buchhaltungssoftware hilft, Buchführungsfehler zu minimieren und sorgt für eine bessere Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Steuergesetze.
  4. Zugriff von überall: Moderne Finanzsoftware ermöglicht den Zugriff von verschiedenen Standorten aus und fördert die Zusammenarbeit in Echtzeit, was in globalen Unternehmen besonders wichtig ist.
  5. Integration: Die Integration von Finanzsoftware mit anderen Unternehmensanwendungen, wie z. B. Lagerverwaltungssoftware oder CRM-Software, ermöglicht eine nahtlose Datenübertragung und eine ganzheitlichere Sicht auf das Geschäft.
Autor Ertan Özdil

Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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