Eigenkapital
Was ist Eigenkapital?
Eigenkapital ist der Kapitalanteil eines Unternehmens, der aus eigenen Mitteln besteht. Es umfasst neben finanziellen Rücklagen auch das Grund- oder Stammkapital sowie das Anlagevermögen (z.B. Immobilien, Maschinen). Das Gegenteil von Eigenkapital ist das Fremdkapital, welches sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten und Schulden zusammensetzt.
Aus welchen Komponenten besteht das Eigenkapital?
Das Eigenkapital wird bei Kapitalgesellschaften in folgende Bestandteile unterteilt:
Gezeichnetes Kapital
Bei Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH) müssen die Gesellschafter bei der Gründung eine bestimmte Kapitaleinlage leisten. Diese wird auch als Stammeinlage oder Grundkapital bezeichnet. Wird diese Einlage später erhöht, fließt dies ebenfalls in das sogenannte gezeichnete Kapital ein.
Kapitalrücklagen
Unter dieser Position werden finanzielle Reserven zusammengefasst, die bei Kapitalgesellschaften gesetzlich vorgeschrieben sind. Die Kapitalrücklagen werden insbesondere bei der Ausgabe von Aktien gebildet.
Gewinnrücklagen
Wird ein Teil des jährlichen Gewinns einbehalten, um finanzielle Reserven aufzubauen, so ist die Rede von Gewinnrücklagen. Es gibt gesetzlich verpflichtende Rücklagen (bei Aktiengesellschaften z.B. 5 %), Rücklagen für Unternehmensanteile (relevant bei Unternehmensbeteiligungen), satzungsmäßige Rücklagen und sonstige Gewinnrücklagen.
Gewinnvortrag/Verlustvortrag
Der Gewinnvortrag ist der Rest des Vorjahresgewinns, welcher nach der Gewinnverwendung übrig bleibt. Das Gegenstück ist der Verlustvortrag, welcher aus dem Vorjahresverlust gebildet wird.
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
Der Jahresüberschuss ist der Gewinn eines Unternehmens nach Abzug sämtlicher Steuern. Das Pendant ist der Jahresfehlbetrag, also der Verlust.
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat die Eigenkapitalquote?
Grundsätzlich gilt: Je mehr Eigenkapital ein Unternehmen vorweisen kann, desto positiver ist dies. Häufig wird die Höhe des Eigenkapitals im Vergleich zum Fremdkapital von Gläubigern und Analysten zur Bewertung herangezogen. Die sogenannte Eigenkapitalquote errechnet sich nach folgender Formel:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital * 100 / Gesamtkapital
Eine hohe Quote besagt, dass die Finanzierung im Unternehmen überwiegend aus eigener Kraft heraus erfolgt. Entsprechend ist der Fremdfinanzierungsanteil (Schulden) in diesem Fall gering. Allgemein wird eine Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent empfohlen.
Welche Vor- und Nachteile hat Eigenkapital?
Vorteile:
Ein hoher Eigenkapitalanteil hat eine positive Auswirkung auf das Unternehmen und die Gesellschafter, da dies auf eine geringe Verschuldung des Unternehmens hinweist. Dadurch wird sowohl das Vertrauen von Kreditgebern, Kunden und Lieferanten gesteigert als auch die finanzielle Unabhängigkeit gestärkt. Das Unternehmen kann Investitionen selbst stemmen, ohne auf externe Mittel angewiesen zu sein.
Nachteile:
Die Eigenkapitalfinanzierung bringt allerdings auch Nachteile mit sich. Zunächst ist Fremdkapital oftmals günstiger, da Zinsen für Fremdfinanzierungen von der Steuer absetzbar sind. Für Eigenkapital müssen hingegen Steuern entrichtet werden. Erfolgt die Eigenkapitalfinanzierung durch eine Aufnahme neuer Gesellschafter, mindert dies zudem den Einfluss der bestehenden Gesellschafter. Auch die Wettbewerbsfähigkeit kann durch zu langes Warten auf verfügbares Eigenkapital gefährdet werden, wodurch strategisch wichtige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt werden können.
Auch kann das Warten auf verfügbares Eigenkapital dazu führen, dass strategisch wichtige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt werden. In diesem Falle wäre es zielführender, Fremdkapital zu beschaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit nicht zu gefährden.
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