Durchlaufzeit
Was ist Durchlaufzeit?
Unternehmen können ihre Wettbewerbsfähigkeit nur aufrechterhalten, wenn sie ihre Kosten im Rahmen halten und die geforderte Qualität liefern. Wichtig ist der Faktor Zeit. Unabhängig davon, ob es sich um einen Fertigungsbetrieb, ein Handelsunternehmen oder einen Dienstleister handelt: Eine möglichst geringe Durchlaufzeit stärkt sowohl die Marktposition als auch die Kundenzufriedenheit. Hierfür ist es allerdings notwendig, Abläufe in einzelne Schritte zu zerlegen. Wie dies erfolgt, betrachten wir nun genauer.
Wie setzt sich die Durchlaufzeit zusammen?
Die Durchlaufzeit setzt sich im Wesentlichen aus Bearbeitungszeit und Wartezeit zusammen. Diese Betrachtungsweise stammt aus der Fertigung, da Produkte während ihrer Entstehung nicht permanent aktiv bearbeitet werden. Im gesamten Prozess fallen immer wieder Wartezeiten an, die folgende Ausprägungen haben können:
- Rüstzeit: Zeit für die Umrüstung, Einstellung und Vorbereitung von Maschinen
- Transportzeit: Zeit, in der sich das Produkt durch das Unternehmen bewegt
- Liegezeit: Zeit zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten
- Lagerungszeit: Zeit, in der sich halbfertige Erzeugnisse und fertige Produkte vor, zwischen und nach der Auftragsdurchführung in Lagerbereichen befinden
- Zusatzzeit: Zeitaufwand, der zusätzlich zur geplanten Prozesszeit entsteht
Wie wird die Durchlaufzeit berechnet? (Beispiel)
Sehen wir uns ein vereinfachtes Beispiel an, um die Durchlaufzeit zu ermitteln: Ein Kunde bestellt online einen Maßanzug in einer Schneiderei. Der Ablauf stellt sich wie folgt dar:
Prozessschritt | Komponente der Durchlaufzeit | Zeitaufwand |
---|---|---|
Nähmaschine auf die bestellte Konfektionsgröße einstellen, passende Nadel einlegen | Rüstzeit | 5 Minuten |
Stoffe zusammennähen | Bearbeitungszeit | 45 Minuten |
Weitergabe des halbfertigen Anzugs zur nächsten Station | Transportzeit | 5 Minuten |
Knöpfe annähen | Bearbeitungszeit | 20 Minuten |
Anzug bügeln | Bearbeitungszeit | 10 Minuten |
Anzug auskühlen lassen | Liegezeit | 10 Minuten |
Summe | Durchlaufzeit gesamt | 95 Minuten |
Wie kann die Durchlaufzeit optimiert werden?
Insbesondere in der Produktion ist eine hohe Durchlaufzeit naturgemäß mit hohen Kosten verbunden. Entsprechend muss es das Ziel der Prozessoptimierung sein, Bearbeitungs- und Wartezeiten zu verkürzen. Hierfür gibt es mehrere Ansätze:
- Einführung neuer Maschinen und Technologien
- Störungsvermeidung
- Optimierung der Ablauforganisation
- Verbesserter Informationsfluss
- Weiterbildung der Mitarbeiter
Bleiben wir beim vorangegangenen Beispiel, so wären folgende Maßnahmen vorstellbar:
- Rüstzeit minimieren: Anzüge derselben Größe stets nacheinander produzieren
- Bearbeitungszeit senken: Anschaffung einer neuen, schnelleren Nähmaschine
- Transportzeit reduzieren: Abstand zwischen Arbeitsstationen verringern oder Fördersystem einführen
In Summe würden durch die kürzeren Durchlaufzeiten die Personalkosten sinken. Zudem ließen sich verkürzte Lieferzeiten und eine verringerte Kapitalbindung realisieren.
Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.
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